James Nachtwey - Kriegsfotograf

Eine Ausstellung der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig vom 7. Mai bis 4. Juni 2004

"I have been a witness,

and these pictures are my testimony.
The events I have recorded should not be forgotten
and must not be repeated."

(James Nachtwey)

Eine Woche, nachdem die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig James Nachtwey mit dem "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien" geehrt hat, konnte sie in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig seine Fotoausstellung "War Photographer" der Öffentlichkeit präsentieren.

Das Ergebnis war überwältigend: Mehr als 3.200 Besucher in vier Wochen. Viele schilderten ihre Betroffenheit im Gästebuch der Kunsthalle. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern - insgesamt 5.000 Euro - kamen einem weiteren Preisträger des diesjährigen Medienpreises, dem Verein "Journalisten helfen Journalisten" zugute, der die Spende an in Not geratene Journalisten und ihre Angehörigen weitergibt. Die Ausstellung zeigt auf beeindruckende Weise die Stationen Nachtweys, die er in seiner Mission als Kriegsfotograf seit 1983 bereist hat, um die Unmenschlichkeit von Krieg, Terror, Armut und Hungersnot im Bild festzuhalten.

Ein Rundgang durch die Ausstellung
(Kommentare sind Auszüge aus dem Gästebuch der Ausstellung)

"Das Erschütterndste und Beeindruckendste, das ich an Fotos je zu Gesicht bekommen habe."
Rumänien 1990

"Es sollte mehr Menschen geben, die hinschauen, wenn alle anderen wegschauen."

Indonesien, 1998-1999

"Geht unter die Haut und schmerzt, macht betroffen - und engagiert (?)"

 Hunger, 1992-1993 (Somalia/Sudan)

"Bilder, bei denen mir das Herz stehen bleibt und der Atem stockt."
Ruanda, 1994

"Bilder, die so lebendig sind, dass man die Schreie hört und sich die Bilder bewegen."
Tschetschenien, 1995

"Ich bewundere die Stärke und den Mut von James Nachtwey, diese Arbeit zu tun, uns Menschen den Spiegel vorzuhalten - zu zeigen, wozu wir unseren Mitmenschen gegenüber fähig sind."
Ruanda, 1994

"Wir sehen uns diese Bilder an - und klagen trotzdem?"
Balkan, 1993-1999

"Ich komme mir wie ein Voyeur vor, schäme mich zuzusehen wie Menschen leiden, trauern, sterben. Und gleichzeitig müssen diese Bilder sein. Hier, so weit entfernt von der Welt dort, die es auch gibt."
Ruanda, 1994

"Die Arbeit von James Nachtwey gibt mir Inspiration und den festen Glauben, dass man als Journalist und Fotograf etwas verändern kann, wenn man es nur wirklich versucht."
USA, Verbrechen und Strafe, 1994-1996

"Vielen Dank für diese Ausstellung. Ich hoffe sie bewegt uns über diesen Tag und viele andere Tage hinaus und macht uns eher Mut als betroffen."
Balkan, 1993-1999