
Die "vierte Gewalt" werden Medien in demokratisch verfassten Gesellschaften genannt. Sie informieren ihre Nutzer über gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche oder kulturelle Ereignisse und tragen zur Meinungsbildung bei. Sie recherchieren Verwerfungen, schauen "den Mächtigen" auf die Finger und kontrollieren Legislative, Exekutive und Judikative. Um diese Aufgaben zu erfüllen, müssen Medien frei und unabhängig in ihrer Berichterstattung sein. Sie benötigen gut ausgebildete Mitarbeiter und müssen auf einer soliden wirtschaftlichen Basis stehen. Und es braucht eine Gesellschaft, die sich der Funktionen unabhängiger Medien bewusst ist und diese Rolle auch in Härtefällen verteidigt.
Im Bewusstsein der herausragenden Rolle der Medien für Aufklärung und gesellschaftliche Teilhabe gründete die Sparkasse Leipzig im Jahr 1999 ihre Medienstiftung. Mit dem Mediencampus Villa Ida schuf die Stiftung einen Ort, an dem sich die Intentionen für ihre Gründung auf vielfältige Weise verdichten ließen. In den vergangen Jahren wurden hier ebenso Institutionen für eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung in der Medienbranche geschaffen wie zahlreiche Projekte zur weltweiten Verteidigung der Presse- und Medienfreiheit initialisiert.
Einen Fokus auf die Verteidigung der Meinungs- und Pressefreiheit richtet der jährlich von der Medienstiftung vergebene Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien. In Erinnerung an die Friedliche Revolution 1989 und die dort zehntausendfach eingeforderte Freiheit des Worts werden mit diesem Preis jährlich Journalisten und Medienorganisationen unterstützt, die sich in herausragender Art und Weise für die Medienfreiheit einsetzen und dabei auch Gefahren für das eigene Wohlergehen nicht scheuen. Zahlreiche namhafte und eindrucksvolle Persönlichkeiten wurden seit der ersten Verleihung 2001 geehrt, darunter Seymour Hersh, James Nachtwey, Anna Politkowskaja, Alan Johnston, Kurt Westergaard, Jafar Panahi, Can Dündar u.v.a.m.
Hochwertige Medienangebote zeichnet aus, dass sie in ihren Programmen und Veröffentlichungen eine Vielzahl unterschiedlicher Formate bedienen. Die Medienstiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Vielfalt mit einer Reihe von Initiativen zu unterstützen: Dazu gehören unter anderem Projekte zur Förderung des Radio-Features, des Radio-Hörspiels, der filmischen Dokumentation oder der Literatur.
Finanziert werden alle Stiftungsprojekte aus den Erträgen des Stiftungsvermögens sowie durch Zuwendungen und Spenden Dritter. Über die konkrete Verwendung der Gelder entscheiden dabei kompetente Persönlichkeiten und Branchenkenner im Vorstand und Stiftungsrat.