Die Machthaber und die Ohnmächtigen

Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien 2023 geht an Auslandskorrespondentin Katrin Eigendorf.

Leipzig, der 7. September 2023. Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig ehrt die deutsche Fernseh-Reporterin Katrin Eigendorf mit dem Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien 2023. Der Preis würdigt Medienschaffende und Institutionen, die sich in ihrer Arbeit der Presse- und Meinungsfreiheit verschrieben haben und dabei auch persönliche Gefährdungen, oft bis zu Angriffen auf Leib und Leben, in Kauf nehmen. Der Preis wird am 8. Oktober 2023 auf dem Mediencampus Villa Ida in Leipzig, dem Sitz der Medienstiftung, übergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Mit Katrin Eigendorf würdigt die Jury eine deutsche Fernseh-Journalistin für ihre Arbeit in den vergangenen Jahren: "Ob Russland, Afghanistan, der Libanon, die Türkei, der Irak oder die Ukraine: Katrin Eigendorf steht seit vielen Jahren für eine Berichterstattung, die in Kriegs- und Krisensituationen die Machthaber und die Ohnmächtigen gleichermaßen in den Blick nimmt", erklärt Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Leipziger Medienstiftung: "Auf diese Weise gelingt es ihr, der deutschen Öffentlichkeit ein komplettes Bild von ihren Einsatzorten, von den politischen ebenso wie von den Lebensbedingungen dort zu vermitteln. Dass ihr Einsatz wie in jüngster Zeit in Afghanistan oder in der Ukraine unter Kriegsbedingungen gefährlich ist und viel Mut erfordert, hält sie nicht von ihrer im besten Sinne aufklärerischen Arbeit ab", so Seeger weiter.

Die Jury aus Stiftungsvorstand und Stiftungsrat hatte auch in diesem Jahr unter einer Vielzahl hochkarätiger Vorschläge entscheiden. Der Wahl der Preisträgerin gingen wissenschaftliche Recherchen zu allen Kandidaten voraus.

Zur Preisträgerin:

Katrin Eigendorf, geboren am 1. Juli 1962 in Tönisvorst, Deutschland, absolvierte ihr Abitur in Krefeld und ein Journalistik-Studium in Dortmund und Paris. Ein Redaktionsvolontariat bestritt sie beim WDR in Köln. Seit den 1990er Jahren arbeitet sie als Auslandskorrespondentin, unter anderem im ARD-Studio in Paris sowie als RTL-Korrespondentin in Moskau. Seit 1999 ist Eigendorf für das ZDF aktiv, darunter als Moderatorin des "auslandsjournal extra", als Auslandskorrespondentin in Moskau und seit 2018 als internationale Reporterin vor allem in Kriegs- und Krisengebieten. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen Russland, die Nahost-Politik, die Türkei und Afghanistan. 2022 veröffentlichte sie das Buch "Putins Krieg - Wie die Menschen in der Ukraine für unsere Freiheit kämpfen". Katrin Eigendorf erhielt für ihre journalistische Arbeit viele Auszeichnungen, so zum Beispiel 2021 den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis und 2022 den Grimme-Preis für ihre Reportagen aus Afghanistan sowie den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste persönliche Leistung Information". Das Medium-Magazin kürte Eigendorf 2022 zur "Journalistin des Jahres". In 2023 wurde ihr unter anderem der Augsburger Friedenspreis verliehen.

Zum Preis:

Mit dem Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ehrt die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig seit 2001 jährlich Journalisten, Verleger und Institutionen, die sich mit hohem persönlichen Einsatz für die Freiheit und Zukunft der Medien engagieren. Der Preis soll auch die Erinnerung an die friedliche Revolution in Leipzig am 9. Oktober 1989 wachhalten: Damals forderten die Demonstranten "eine freie Presse für ein freies Land".

Weitere Informationen finden Sie hier:

Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien

Übersicht über die Preisträger


Preisträger:
2023 - Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien