Paul Kohl, 1937 in Köln geboren, studierte von 1960 bis 1964 Theaterwissenschaften und Germanistik in Köln und Wien. Zwischen 1965 und 1970 arbeitete er als Autor und Übersetzer für verschiedene Rundfunkanstalten in Brüssel. Seit 1970 lebt Paul Kohl als Hörfunkautor in Berlin. Die Radio Arbeit Paul Kohls zeichnet sich vor allem durch erzählerisches Talent und thematische Weite aus. Seit Mitte der achtziger Jahre beschäftigt er sich mit historischen Themen ("Steh auf, es ist Krieg". Vom Überfall auf die Sowjetunion, 1986), Biographien (Der Fall Herbert Häber. Vom Politbüro in die Psychiatrie, 1999), Themen der jüngsten Zeitgeschichte (Wer ermordete Alfred Herrhausen, 1997; Ground Zero New York, 2002) aber auch Ökologie (Strom vom eigenen Dach: Sonnenenergie, 1994) und allgemeine Kulturphänomene (Volles Rohr: Kampfbahn Autobahn, 1992) interessieren ihn. Dabei stellt Paul Kohl sich und die Schlüsse aus seinen tiefgehenden Recherchen nicht in den Vordergrund, sie dienen ihm lediglich als Basis seiner Fragen, die er beharrlich und beharrend formuliert. Aussagen und Argumente werden unaufgeregt in eine präzise Sprache gefasst, sorgfältig Gegenargumenten gegenübergestellt, und dramaturgisch geschickt verwoben. Dabei bleibt die Haltung des Autors zu seinem Thema nie verborgen. Der gedankliche Freiraum, der durch die sorgfältige Montage aller Elemente entsteht, lässt jedoch auch Platz für die eigene Meinungsbildung des Hörers, denn Paul Kohl will nicht "die Wahrheit" verkünden, er will durch Information aufklären. Paul Kohl ist auch Autor zahlreicher Bücher. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. "Fulda Gap. Die Militarisierung Deutschlands" (1984), "Schöne Grüße aus Minsk" (2011) oder "Nacht über Köln" (2011).