Netzwerk Recherche e. V. setzt sich für die Qualitätsverbesserung der Recherchearbeit und den investigativen Journalismus in Deutschland ein. Das Netzwerk Recherche e. V. ist eine Vereinigung deutscher Journalisten zur Förderung des investigativen Journalismus und der Recherchekultur. Es wurde 2001 als gemeinnütziger Verein gegründet und ist politisch unabhängig. Dr. Thomas Leif, ehemaliger Vorsitzender des Netzwerkes, zur Motivation der Vereinsgründung: “Für die Medienfreiheit ist guter Recherchejournalismus unerlässlich.” Das Netzwerk will mit seinen Initiativen die journalistische Recherche in der Medienpraxis stärken und die intensive Recherche in der journalistischen Ausbildung fördern. Das Netzwerk vergibt mehrmonatige Recherche-Stipendien, damit bislang vernachlässigte, aber gesellschaftlich relevante Themen intensiv bearbeitet werden und organisiert zudem Seminare zur journalistischen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Mit dem Medienpreis “Leuchtturm” zeichnet das Netzwerk außergewöhnliche Recherchen, die für den öffentlichen Diskurs von großer Bedeutung sind, aus. Die Negativ-Auszeichnung “Verschlossene Auster” wird jedes Jahr für einen restriktiven Umgang mit den Medien vergeben (2002 an Otto Schily) und soll an die Grundlagen der Pressefreiheit erinnern. Diese Initiative will der Stiftungsrat der Medienstiftung mit der Verleihung des mit 7.500 EURO dotierten dritten “Preises für die Freiheit und Zukunft der Medien” unterstützen. Sie entspricht in besonderem Maße der Philosophie der Medienstiftung, die sich der Qualitätssicherung im Journalismus verpflichtet fühlt.
Bedeutende Ereignisse:
- 2004: eigener Gesetzentwurf für ein Informationsfreiheitsgesetz des Bundes. Nach dieser Initiative wurde 2005 ein allgemeines Akteneinsichtsrecht bei öffentlichen Stellen des Bundes verabschiedet
- 2006: Verabschiedung eines eigenen Medienkodex als ethische Leitlinie - mit der Forderung nach strikter Trennung von Journalismus und PR (überarbeitet 2016)
- 2014: Initiative zur Förderung des gemeinnützigen Journalismus, die zum eigenständigen Forum gemeinnütziger Journalismus wurde
- 2016: Zusammen mit der Schöpflin-Stiftung Start der Grow-Stipendien für Gründer im Bereich des gemeinnützigen Journalismus
- 2019: Ausrichtung der Global Investigative Journalism Conference (Weltkonferenz für investigative Journalisten) in Hamburg, mit rund 1.700 Journalisten aus 130 Ländern
- 2020: Gründung der Fachgruppe Datenjournalismus
- 2022: Gründung der Fachgruppe Sozialjournalismus