Preisträger 2005: Hans-Martin Tillack

Hans-Martin TillackHans-Martin Tillack

hat als Brüssel-Korrespondent des "Stern" mehrere Korruptionsskandale und Demokratie-Missstände in den Institutionen der Europäischen Union enthüllt.

Hans-Martin Tillack war von 1999 bis Mitte 2004 als Korrespondent für das Magazin Stern in Brüssel tätig und seit 2005 als Reporter in Berlin. Er war maßgeblich an mehreren, national und international Aufsehen erregenden EU-Recherchen, die Korruption, skandalöse Missstände und Demokratiedefizite innerhalb der EU-Bürokratie enthüllten, beteiligt. 2003 trug seine journalistische Arbeit zur Offenlegung korrupter Strukturen im EU-Statistikamt Eurostat bei. Hans-Martin Tillack kritisierte öffentlich die Brüssler Medien- und Journalistenwelt. Ziel seiner demokratie-theoretisch wertvollen Arbeit ist die Machtkontrolle, was ihm bereits verschiedene Repressalien einbrachte.

So wurde Tillack im März 2004 unter dem Vorwand der Beamtenbestechung von der belgischen Polizei verhaftet, sein Büro durchsucht, er selbst, ohne die Möglichkeit der Kontaktaufnahme nach außen, stundenlang festgehalten und verhört. Diese skandalöse Attacke gegen die Pressefreiheit war in Brüssel - einem der wichtigsten Korrespondentenstandorte - bis dato einmalig und löste weltweit den Protest der wichtigsten Medien- und Journalistenorganisationen aus. Unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz gelang es Tillack 2007 die Namen der privaten Sponsoren der Bundesministerien zu erlangen. Von nun an musste die Bundesregierung die Namen der Zuschussgeber offiziell veröffentlichen.

Tillack führt auch einen Blog unter http://blogs.stern.de/hans-martin_tillack/


Preisträger:
2005 - Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien