Preisträger 2003: Wladimir Mostowoj

Wladimir Mostowoj
engagiert sich in seinem Heimatland für einen politisch unabhängigen Journalismus.

Wladimir Mostowoj war bis 2011 Chefredakteur der renommierten ukrainischen Wochenzeitung Zerkalo Nedeli ("Wochenspiegel") und engagiert sich vehement für die Pressefreiheit in der Ukraine. Er leitete zudem das Komitee für journalistische Ethik, welches sich mit einem journalistischen Manifest gegen die politische Willkür durch die Regierung von Präsident Leonid Kutschma wehrte.

Er widersetzt sich der Zensur und Gleichschaltung der ukrainischen Medien trotz Drohungen und Bespitzelungen. Die Ukraine gilt derzeit als eines der für Reporter gefährlichsten Länder (vier Morde an Journalisten in 2002).

Die Regierung übt Druck auf "renitente" Publikationen aus, indem sie z. B. den Redaktionen unzumutbare Mieten aufzwingt oder Finanzzuwendungen westlicher Organisationen kurzerhand verbietet. In dieser Situation ist der unerschrockene Journalismus von Wladimir Mostowoj, der die Freiheit des Wortes verteidigt, notwendiger denn je.

Ein unbequemer Journalist braucht immer die Rückendeckung seiner Chefredaktion. Wladimir Mostowoj war ein Chefredakteur, der nicht nur seine eigenen Kollegen ermutigt hat, sich der großen Verantwortung ihres Berufes zu stellen. Er ist Vorbild für eine ganze Generation von Journalisten, die in der Ukraine täglich für eine freie und ungefärbte Berichterstattung ohne politische Einflussnahme kämpfen. Aus diesen Gründen verleiht der Stiftungsrat den mit 10.000 EURO dotierten zweiten "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien" an Wladimir Mostowoj.

Homepage Zerkalo Nedeli (englisch)


Preisträger:
2003 - Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien