Andenken an einen wirkmächtigen Literaten
Als der Leipziger Schriftsteller Erich Loest am 12. September 2013 verstarb, verlor die Stadt einen engagierten und kritischen Geist, der in einer einzigartigen literarischen und persönlichen Beziehung zu seiner alten und neuen Heimatstadt gestanden hatte. Und auch die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig vermisste einen ihrer wichtigsten Freunde, Förderer und Mäzene. Erich Loest war Gründungsmitglied der Medienstiftung und über viele Jahre Mitglied des Stiftungsrates. Noch zu Lebzeiten beschloss Loest, dass sein literarischer Nachlass am Sitz der Leipziger Sparkassen-Stiftungen, der Villa Ida, bewahrt, gepflegt und der Fachöffentlichkeit für wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung gestellt werden sollte.
So war es der Medienstiftung Ehre und Verpflichtung zugleich, zum 90. Geburtstag von Erich Loest im Jahr 2016 einen Literaturpreis auszuloben, der seinen Namen trägt und an den herausragenden Chronisten deutsch-deutscher Geschichte, an den wirkmächtigen Literaten und gesellschaftspolitisch denkenden Kopf erinnert. Der Erich-Loest-Preis würdigt Autoren, die die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Deutschland nicht nur beschreiben, sondern mit ihrer Stimme den demokratischen Diskurs mitgestalten. Zudem sollen die Preisträger dem mitteldeutschen Raum verbunden sein. Preisträger werden von den Mitgliedern einer vornehmlich aus Journalisten und Literaturwissenschaftlern bestehenden Jury gemäß den Richtlinien zur Preisvergabe nominiert und ausgewählt. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Preisträger
- Preisträger 2026: Durs Grünbein
- Preisträgerin 2025: Ronya Othmann
- Preisträgerin 2023: Ines Geipel
- Preisträgerin 2021: Ulrike Almut Sandig
- Preisträger 2019: Hans Joachim Schädlich
- Preisträger 2017: Guntram Vesper †
Am 24. Februar 2026 würde Erich Loest seinen 100. Geburtstag begehen. Für die Medienstiftung ist dies Anlass, den Erich-Loest-Preis auch 2026 zu verleihen. Preisträger ist der Schriftsteller und Georg-Büchner-Preisträger Durs Grünbein. Die Laudatio hält Bundespräsident a. D. Joachim Gauck.