"Unbegrenzt" - Ein Abend über und mit Günter-Eich-Preisträgerin Ulrike Haage

Medienstiftung der Sparkasse Leipzig fördert in diesem Jahr erneut den Hörspielsommer.

Leipzig, der 30. Juni 2022. Vom 2. bis 10. Juli 2022 wird zum bereits 20. Male der Leipziger Hörspielsommer - das größte Hörspiel-Open-Air-Festival im deutschsprachigen Raum - ausgetragen. Wie in den vergangenen fünf Jahren, fördert die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig die Ausgestaltung des Festivals auch in 2022 mit 4.000 Euro. Inhaltlich wird es im Rahmen des Hörspielsommers einen Programmpunkt zum Günter-Eich-Preis der Medienstiftung geben.

"In diesem Jahr steht mit Ulrike Haage als unsere 'neueste' Preisträgerin im Mittelpunkt des gemeinsamen Programmpunktes von Stiftung und Hörspielsommer", erläutert Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Medienstiftung. "Haages Werke sind in ihrer Handschrift unverkennbar und bilden in der deutschsprachigen Hörspiellandschaft längst eine eigene Position. Sie erreichen ein großes Publikum, dem die Positionen einer literarischen und künstlerischen Avantgarde sonst verschlossen blieben.", so Seeger weiter.

Zur Aufführung auf dem Richard-Wagner-Hain in Leipzig (Stadtteil Zentrum-West) kommen am 6. Juli ab 18 Uhr ausgewählte Werke Ulrike Haages zu Gehör. Im Rahmen einer Gesprächsrunde wird Ulrike Haage selbst vor Ort sein und sich den Fragen des interessierten Publikums stellen. Der Eintritt ist, wie bei allen Veranstaltungen des Hörspielsommers, frei. Das vollständige Programm finden Sie hier.

Zur Preisträgerin: Ulrike Haage (geboren 1957 in Kassel) ist seit mehr als 25 Jahren dem Hörspiel verbunden - als Komponistin, Regisseurin, Skriptautorin und Produzentin. Nach einem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg lehrte Haage dort einige Jahre das Fach Orchesterleitung und Improvisation. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie als Musikerin bekannt, als sie zu den "Rainbirds" stieß.

Seit 1994 produziert Ulrike Haage Hörspiele für verschiedene Sender der ARD wie zum Beispiel den BR, Deutschlandradio, SWR oder den HR. Zu ihren erfolgreichsten Werken zählen etwa "Bei unserer Lebensweise ist es sehr angenehm, lange im Voraus zu einer Party eingeladen zu werden" (1999), "Ding Fest Machen" (2003) sowie die 2020 ausgestrahlten Hörspiele "Sprache, mein Stern. Hölderlin hören." über das Spätwerk des Dichters Friedrich Hölderlin sowie "Hyperbolische Körper" über die beiden Mathematikerinnen Sofia Kowalewskaja und Maryam Mirzakhani.

Zu Ulrike Haages Schaffen gehört in zunehmendem Maße auch das Medium Film. So lieferte sie die Kompositionen unter anderem für die Dokumentarfilme "Zwiebelfische", "Meret Oppenheim. Eine Surrealistin auf eigenen Wegen" und "Seestück" von Volker Koepp, zur 2020 gesendeten Dokumentation "Berlin 1945 - Tagebuch einer Großstadt" von Volker Heise und für Doris Dörries hochgelobten Spielfilm "Grüße aus Fukushima".

Für ihre Arbeiten wurde Haage unter anderem mit dem "Hörspielpreis der Kriegsblinden", dem "Albert-Mangelsdorff-Preis" (Deutscher Jazzpreis), dem "Sonderpreis Musik der Nordischen Filmtage" und dem "Gema-Musikautorinnen-Preis" ausgezeichnet.

Zum Festival: Der Leipziger Hörspielsommer wurde erstmals 2003 ausgetragen und hat sich seither zu einem der bundesweit bedeutendsten Foren der Hörspielkunst entwickelt. Es basiert programmatisch auf drei Säulen: dem Hörspielprogramm für Kinder und Erwachsene, der Ausrichtung dreier Hörspielwettbewerbe und einem Live-Programm. Das Festival ist damit Ort und Schnittstelle, an der sich etablierte Künstlerinnen und Künstler, aufstrebende Hörspielschaffende und Publikum jeden Alters begegnen.

Zum Preis: Der von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig erstmals 2007 verliehene „Günter-Eich-Preis“ richtet sich an Autorinnen und Autoren, die dem Radiogenre „Hörspiel“ ein Oeuvre von inhaltlicher und formaler Kompetenz gewidmet haben. Ab 2022 wird der Günter-Eich-Preis aller zwei Jahre gemeinsam mit dem Axel-Eggebrecht-Preis für das Radio-Feature verliehen. Die Preise sind mit je 10.000 Euro dotiert.


Preisträger:
2022 - Günter-Eich-Preis