Sorge um Medienfreiheit in Südosteuropa

Leipzig, den 15. Mai 2013. Die vor zwei Tagen beschlossene Resolution des EU-Parlamentes, die voranschreitende Medienkonzentration und staatlichen Einmischungen in Redaktionen in allen europäischen Staaten beobachten und analysieren zu lassen, wird von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig begrüßt.

Durch zunehmende Medienkonzentration ist die Meinungsfreiheit insbesondere auch in Südosteuropa gefährdet. Der EU-Forschrittsbericht für Rumänien vom 30. Januar 2013 verweist beispielsweise auf regelmäßige Instrumentalisierungen privater Medien. Ein Bericht der rumänischen Medieninitiative "ActiveWatch" warnte bereits 2012 vor der neuen Situation. Immer stärker würde die rumänische Presse von Medienmogulen vereinnahmt: Die Rolle der Medien werde "als politische Waffe ihrer Eigentümer sichtbarer als je zuvor."

Im Nachbarland Bulgarien ist die Pressefreiheit ebenfalls stark unter Druck. Die reichweitenstärksten bulgarischen Medien befinden sich in der Hand von nur zwei Unternehmensholdings. Neben der leichteren Manipulierbarkeit geben auch prekäre Arbeitsbedingungen bulgarischer Journalisten Anlass zur Sorge um die Medienfreiheit. So forderte EU-Kommissarin Neelie Kroes bereits im Herbst 2012 in einem Brief an Bulgariens Präsident "geeignete Schritte zu unternehmen, um Bulgariens Bürger von einer pluralisierten und freien Presse profitieren zu lassen."