Preisträger 2010: Assen Yordanov

Assen Yordanov

ist ein freier Journalist aus Bulgarien. Er arbeitet in der Stadt Burgas unter anderem für die Zeitungen "Monitor" und "Dnewnik". Die Region am Schwarzen Meer ist bekannt für Korruption und organisierte Kriminalität, in deren Folge es immer wieder zu folgenschwere Umweltverbrechen kommt. Yordanov thematisiert die Missstände und setzt sich fortlaufend großen persönlichen Gefahren aus.

In der bulgarischen Medienwelt "wirkt er wie ein UFO", schreibt die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) über Assen Yordanov. "Journalismus in Bulgarien ist wie ein Slalom mit dem Snowboard beim Super-G. Man biegt und dreht sich, um Hindernisse zu vermeiden", sagt Yordanov selbst über die schwierige Situation der Medien in seinem Land.

Misshandlungen und Bedrohungen von Journalisten sind laut ROG Alltag in Bulgarien. Yordanov hat das bereits am eigenen Leib erfahren. Gemeinsam mit der Kollegin Maria Nikolaeva recherchierte er 2007 über ein Bauprojekt in Strandja, dem größten Naturreservat Bulgariens. Die Journalisten deckten auf, dass die Bebauung gegen geltendes Recht verstößt und die Arbeiten ohne Genehmigung begonnen hatten. Ein "Präzedenzfall für Korruption auf aller höchster Ebene" sagt Yordanov. Nach der Veröffentlichung drohten Männer seiner Kollegin an, sie mit Säure zu übergießen. Yordanov wurde damals von vier Kriminellen mit Eisenstangen verprügelt. Dennoch lässt er sich nicht einschüchtern und veröffentlicht weiterhin kritische Texte.


Preisträger:
2010 - Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien