Medienstiftung zeigt Preisträger-Film

Am 6. Oktober wird im Mediencampus Jafar Panahis "Taxi Teheran" aufgeführt

Am 8. Oktober ehrt die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig den iranischen Regisseur Jafar Panahi mit dem Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien 2015. Der am 11. Juli 1960 geborene Panahi gilt als einer der renommiertesten Filmemacher weltweit - und dies, obwohl er in seinem Heimatland einem Berufsverbot unterliegt. In seinem jüngsten Werk "Taxi Teheran" setzt er sich deshalb selbst ans Lenkrad eines Taxis, das mit Kameras ausgestattet ist und macht seine Fahrgäste zu Filmhelden. Das Roadmovie wurde mit dem "Goldenen Bären" der 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin "Berlinale" ausgezeichnet. Aus Anlass der Preisverleihung zeigt die Medienstiftung den Film "Taxi Teheran" am Dienstag, 6. Oktober 2015, 19.30 Uhr im Mediencampus Villa Ida, Poetenweg 28. Der Eintritt ist frei.

Zum Preisträger

Nach seinem Studium der Regie an der Hochschule für Kino und Fernsehen in Teheran, bei dem er auch das Weltkino kennenlernen konnte, startete Jafar Panahi seine berufliche Laufbahn zunächst mit Fernsehprojekten und als Regieassistent. 1995 wurde sein Debütfilm "Der weiße Ballon" mit der Goldenen Kamera der Internationalen Filmfestspiele von Cannes ausgezeichnet. 1997 erhielt er für seinen Film "Der Spiegel" den Goldenen Leoparden auf dem Filmfestival von Locarno. Sein mit dem Goldenen Löwen des Filmfestivals von Venedig gewürdigter Film "Der Kreis" (2000) wurde in seinem Heimatland verboten - ebenso wie die Mehrzahl seiner folgenden Arbeiten wie "Offside" (2006, Silberner Bär bei der Berlinale), "Dies ist kein Film" (2011), "Geschlossener Vorhang" (2013, Silberner Bär bei der Berlinale) und "Taxi Teheran" (2014, Goldener Bär bei der Berlinale 2015). Darüber hinaus erhielt Panahi weitere Auszeichnungen wie den Carrosse d’Or auf dem Filmfestival in Cannes 2011 und den Sacharow-Preis für geistige Freiheit 2012 des Europäischen Parlaments. Nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 unterstützte Panahi offen die Oppositionsbewegung der "Grünen Revolution". Am 1. März 2010 wurde er gemeinsam mit Frau und Tochter von der iranischen Polizei festgenommen und zunächst ohne Anklage für drei Monate inhaftiert. Im Dezember 2010 wurde er wegen "Propaganda gegen das System" zu sechs Jahren Haft und einem 20-jährigen Berufsverbot verurteilt. Trotzdem gelingt es ihm regelmäßig, neue Filme zu veröffentlichen.


Preisträger:
2015 - Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien